Lebensumstände ändern sich, Mieter wechseln oder größere Umbauten werden erforderlich. In der Folge steht die Immobilie leer oder wird nicht mehr genutzt. Dies bedeutet aber nicht, dass das Gebäude keinen Wert mehr für Sie hat.
Aus der Nichtnutzung einer Immobilie entstehen mehrere neue Gefahrenpotentiale: In den Wintermonaten kommt es häufiger zu Leitungswasserschäden, da es in wenig oder gar nicht geheizten Räumen schneller zu einer Vereisung der Leitungen und damit zum Bersten kommt. Zudem werden diese Schäden in ungenutzten Gebäuden meist deutlich später entdeckt und damit vergrößert sich der Schaden. Auch bei Sturmfronten sind leere Immobilien häufig stärker betroffen. Grund hierfür sind in vielen Fällen unbemerkte Angriffspunkte: lose Dachziegel, nicht fest verriegelte Fenster und Luken, morsche oder durch Trockenheit geschwächte Bäume. Mögliche Anlagerungen am Gebäude, die Zuflucht Obdachloser in unbeaufsichtigte Räume oder das Spielen von Kindern in der ‚abenteuerlichen‘ Immobilien lassen zudem das Feuerrisiko steigen.
Die Haftung als Gebäudeeigentümer einer leerstehenden Immobilie, egal ob die ehemalige Nutzung gewerblich oder privat war, birgt auch ein erhöhtes Risiko. Ob es die Verletzung dort spielender Kinder oder das Herabfallen von Gebäudeteilen ist, die Gefahr der Inanspruchnahme wegen unterlassener Verkehrssicherungspflichten ist erheblich.